Sehr geehrte Damen und Herren,

„Ich bin die Strategie!“ – das war bei einem Akquise-Gespräch die Antwort auf meine Frage, auf welcher strategischen Basis eine neue Website entwickelt werden solle.

Für mich ein guter Grund „Stop!“ zu rufen. Denn eine Website trägt wie jede andere Kommunikationsmaßnahme ein bestimmtes Image des Unternehmens nach außen. Daher ist ein einheitliches Dach notwendig: Die klare Kommunikationsstrategie.

Unsicheres Fahrwasser

Durch seine Aussage begibt der Geschäftsführer das Unternehmen in ein unsicheres Fahrwasser. Ohne eine feststehende Strategie handelt es sich nur um nebeneinander stehende Maßnahmen, die kein einheitliches Bild bei den Zielgruppen abgeben. So ist das Ziel, Entwicklung von Vertrauen und Reputation kaum zu erreichen.

Daneben kommt es zu Problemen in der Abstimmung zwischen Geschäftsleitung sowie den internen und externen Kommunikationsverantwortlichen. Die Zusammenarbeit wird ineffizient, wenn keine klaren Ziele und Richtlinien festgelegt sind, sondern Maßnahmen immer des (spontanen) Gusto des Geschäftsführers entsprechen müssen. Ohne Strategie gibt es keine objektive Bewertung der Zielgruppen, Ziele und Maßnahmen.

Nicht zuletzt entwickelt sich eine Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern, die immer wieder nur versuchen können, die aktuelle „Strategie“ zu erahnen.

Ideen zum Geldverbrennen

  • Augenwischerei: Advertorials schalten
    Advertorials oder auch Werbeanzeigen sind auf den ersten Blick eine gute Möglichkeit unaufwendig bestimmte Zielgruppen zu erreichen. Durch die direkte Zahlung an die Anzeigenabteilung des Verlages kommt es zu einer garantierten Veröffentlichung. Anzeigenberater rufen regelmäßig Unternehmen an, um tolle Angebote zu unterbreiten. Unbedarfte Geschäftsleitungen oder auch kleine PR-Abteilungen greifen dann irgendwann zu, um einen „Erfolg“ in der Kommunikation vorzuweisen. Jedoch ist die Wirkung bei den Zielgruppen äußerst gering: Werbung genießt kein Vertrauen mehr.
  • Einfach mal texten
    An dieser Stelle ein Beispiel des Kollegen Andreas Quinkert:
    Quinkert Beispiel zum Thema Texte - PR-Blog Bremen
    Hier gilt ganz typisch: Ein Text muss bestimmten Kriterien und Anforderungen entsprechen, um eine Zielgruppe zu erreichen. Schlechte oder unpassende Texte erreichen nicht die Zielgruppe und sind es nicht wert, geschrieben zu werden. Die subjektive Meinung des Geschäftsführers reicht nicht aus, um den „Ton“ zu treffen. Denn der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
  • Headhunter einsetzen
    Im Personalmarketing habe ich zuletzt einen groben Klassiker erlebt. Das Unternehmen sucht händeringend nach Nachwuchs auf der Sachbearbeiterebene. Dauerhaft gibt es offene Stelle für Bewerber, die nur schwer zu besetzen sind. Eine gute Herangehensweise wäre eine Employer Branding-Strategie, um langfristig eine Pipeline mit geeigneten Bewerbern zu füllen. Dadurch lassen sich bestimmte Maßnahmen einsteuern, die eine Beziehung zu potentiellen Mitarbeitern entwickeln.
    Aber nein: Stattdessen wird regelmäßig ein Headhunter eingekauft, der in etwa zwei bis drei Monatsgehälter erhält, wenn ein Kandidat eingestellt wird. Das ist teurer, da ein Bewerber der für Geld kommt auch für mehr Geld gehen wird, anstatt sich zu den Werten eines Unternehmens aktiv zu bekennen.
  • Wertschöpfung nicht messen
    Eine letzte Chance, um in der Kommunikation Geld zu verbrennen, ist es, die Evaluation zu vernachlässigen. Es gibt gute und einfache Instrumente (beispielsweise Google Analytics), um den Erfolg der eingesetzten Maßnahmen zu messen. So können die Maßnahmen optimiert werden, um die Zielgruppen effizienter zu erreichen. Die Strategie kann auf dieser Basis angepasst werden. Die Stunden, die in die Evaluation fließen, senken damit die Folgekosten unmittelbar.

PR ist Arbeit

Aber was bewegt den Geschäftsführer dazu zu glauben, dass er die beste Strategie sei?

Eine Festlegung der PR bedeutet zunächst einmal Arbeit. Es muss einiges an Gehirnschmalz, Zeit und auch Geld in die Analyse und die Strategie investiert werden. Ein Workshop vor Ort dauert mindestens einen Tag, dazu treten die Vor- und Nachbereitung der Agentur und eine Präsentation vor Ort. Der Geschäftsführer muss sich zudem aus seiner Komfortzone bewegen und neue Ideen und Maßnahmen kennenlernen, die seinen Überzeugungen oder Meinungen widersprechen. Schließlich ist er auf das erarbeitete Konzept festlegt. Eine gefühlte Einschränkung seines Einflusses.

PR wirkt zudem nicht sofort. Es geht um langfristige, stabile Beziehungen zu den unterschiedlichen Zielgruppen. Am Ende nivelliert sich dann die Anfangsinvestition einen PR-Strategie-Workshop.

Gerne unterstütze ich Sie mit meiner Erfahrung, die richtige Strategie für Ihr Unternehmen zu finden. Dabei helfe ich Ihnen beim Setup, bei der Planung und der Umsetzung der Kommunikation.

Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin per Email unter info@scheidtweiler-pr.de.

Herzlichst, Ihr

Nicolas Scheidtweiler

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Die besten Beiträge im April 2015

Der Scheidtweiler PR-Blog hat erneut unterschiedliche Themen aufgegriffen, u.a.

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