Facebook macht depressiv - Social MediaSocial Media beeinflussen unser Leben tagtäglich. Sie sollen uns als Erleichterung und Verbesserung dienlich sein. Die neuen Studien zur so genannten „Facebook-Depresssion“ vermuten nun jedoch negative Effekte.

Ein Kommentar von Caroline Bullwinkel.

Der Einfluss der Social Media…

Bereits im April 2011 behauptete die Amerikanische Akademie für Kinderärzte (APP) einen negativen Einfluss von Social Media auf die psychische Konstitution von Kindern feststellen zu können (Artikel). So käme es zu typischen Merkmalen wie Appetitverlust, Schlafstörungen und Niedergeschlagenheit.

Dennoch will diese Studie die Social Media nicht grundsätzlich verdammen, sondern lediglich Eltern für den Umgang und den Einfluss ihrer Kinder im Internet sensibilisieren.

Denn Jugendliche geraten hier vor allem ins Visier, da diese eine besonders häufig von Selbstzweifeln geplagte Altersgruppe und auch oftmals leichter zu beeinflussen ist. So ist es im Grunde nicht Facebook, welches die Kinder depressiv werden lässt.

Facebook ist lediglich, wie andere Social Media auch, eine Extension des Menschen und wer bereits gewisse depressive Neigungen hat, bei dem können sich diese durch die Erweiterung im Social Web natürlich verstärken.

…der keiner ist

Eine Studie von Megan Merano und Lauren Jelenchick der Universität Wisconsin widerlegt jeglichen Einfluss sogar. Sie haben 200 Studenten in einer Langzeitstudie regelmäßig zu ihrem Onlineverhalten befragt und mit klinischen „Depressions-Screenings“ auf Verlauf der typischen Symptome untersucht, konnten jedoch keinen signifikanten Zusammenhang feststellen.

Fazit: Viel heiße Luft

Letzten Endes ist es viel heiße Luft um wenig bis nichts Neues. Der Begriff ist provokativ und aufreibend. Es melden sich die Stimmen zu Wort, welche gegen die Digitalisierung und den wachsenden Einfluss der Social Media sind und diese als soziale und kommunikative Verkrüppelung unserer Gesellschaft verdammen. Dem treten die Verfechter der Möglichkeiten der neuen Technologien gegenüber, welche das Argument zu Felde führen, dass es auf Verantwortung und Erziehung ankäme.

Es lässt sich also zusammenfassend lediglich sagen, dass es auf das Individuum ankommt. Wer gefährdet ist und bei sich selbst feststellt, dass es ihn frustriert, bei Facebook die neusten Fotos aus dem Urlaub des Kollegen der Freundin des Schulfreundes zu sehen, der kann die tollen Möglichkeiten der Social Media nutzen und diese einfach aus seinem Nachrichtenfeed entfernen, wenn er den Kontakt nicht ganz missen möchte.

Eltern sollten generell die Tendenzen beobachten, wie sich ihre Kinder entwickeln und das nicht erst per Facebook feststellen.

Social Media sind eine Realität, mit der viele erst lernen müssen umzugehen und die Extreme im Positiven, als auch im Negativen liefert.

Wer um seine Möglichkeiten weiß, kann die so genannte „Facebook-Depression“ also ganz gut vermeiden.


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