Sehr geehrte Damen und Herren,

Nicolas Scheidtweiler

das neue Jahr ist noch jung und viele Herausforderungen stehen an.

Eine zentrale Frage in der PR lautet, wie sich Social Media noch besser in die Unternehmenskommunikation einbinden lassen. Diese vereinfachen den Kontakt zu den jeweiligen Zielgruppen, dürfen aber nicht für sich allein stehen. Es bedarf daher auch für die Auftritte bei Facebook, Xing, Twitter und Co klarer Definitionen von Zielgruppen und Botschaften, um das vorhandene Budget wertschöpfend einzusetzen. Welchen Nutzen PR für Ihr Unternehmen haben kann, erläutere ich in diesem Beitrag.

Über die die Kommunikation hinausgehen spielen auch die wirtschaftlichen Entwicklungen eine Rolle. Die Dynamik des Krisenjahrs 2011 wird sich (leider) zunächst fortsetzen. Aber frei nach Max Frisch: „Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“

Für 2012 wünsche ich Ihnen beruflich wie privat viel Erfolg!

Herzlichst, Ihr

 

 


Theorie: Modelle der Public Relations

Ein Kommentar der FAZ schrieb gerade, dass Werbung ausgedient habe. Hintergrund sei, dass es keine plumen Kauf-mich-Botschaften mehr geben solle, sondern die Unternehmen in Dialog mit ihren Kunden treten wollten.

Grunig/Hunt-ModellAus meiner Sicht verkürzt die Autorin das weite Feld der Kommunikation. Der Dialog ist ein anstrebsames Ziel, kann aber nicht für sich allein stehen. Nach dem klassischen PR-Modell von Grunig/Hunt (1984) findet Kommunikation auf vier Stufen statt. Die höchste (vierte) Stufe ist die symmetrische Kommunikation, der Dialog. Dieser kann gerade im Bereich der Social Media eintreten. Jedoch bedarf es m.E. der Grundlagenbildung. In der ersten Stufe, Publicity (oder im Original auch Propaganda genannt) muss zunächst Aufmerksamkeit (durch Werbung) für das Produkt oder die Dienstleistung erreicht werden, um überhaupt Interesse für den Dialog zu generieren. Damit hat die Werbung eine ganz eigene Aufgabe. Die Stufe 2 beinhaltet beispielhaft die Pressearbeit, Stufe 3 Marktforschung.

Kommunikation muss also ganzheitlich gedacht werden. Verschiedene Instrumente stehen zur Verfügung. Diese müssen strategisch aufeinander abgestimmt werden, um das Kommunikationsziel zu erreichen.


Scheidtweiler PR – Aktuelle Podcasts

Existenzgründung mit dem Franchisesystem von Mail Boxes Etc.

Die Chemiebranche unterliegt besonderen kommunikativen Herausforderungen. Der Pressesprecher des Chemieparkbetreibers Currenta, Mark Mätschke, beschreibt in einem aktuellen Podcast den Einsatz von Social Media in diesem Bereich


Aus der Praxis – Testimonials

Testimonials sind Personen, die die Glaubwürdigkeit eines Produktes oder eines Unternehmens bei den jeweiligen Zielgruppen erhöhen sollen. Manfred Krug war in den 90er Jahren beispielsweise Testimonial für die Aktie der Telekom. Und wie sich heute herausstellt, ist die „Volksaktie“ nicht so gut gelaufen, wie damals versprochen.

Gerade im Bereich der Finanzanlagen dürften sich jetzt Testimonials hüten, für ein Produkt einzutreten. Nach einem Urteil des BGH können sie für ihre Aussagen haftbar gemacht werden. Dazu bedarf es jedoch eines „Experten-Status“ – den hatte Manfed Krug sicherlich nicht. Schadensersatz ist von ihm daher nicht zu erwarten.

Den richtigen Testimonial für eine Kampagne zu finden und anzusprechen, kann aber auch schon nach hinten losgehen. So antwortete die Band „Wir sind Helden“ öffentlich auf ein Anfrage:

„Liebe Werbeagentur Jung von Matt, bzgl. Eurer Anfrage, ob wir bei der aktuellen „Bild“-Kampagne mitmachen wollen: Ich glaub‘ es hackt.“

Der falsche oder unpassende Testimonial für eine Kampagne kann zudem einen Shitstorm auslösen. Ein aktuelles Beispiel vom 12. Dezember 2011 ist die Berufung des Ex-Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg zum EU-Berater für Fragen „wie Internetnutzer, Blogger und Cyberaktivisten in autoritär regierten Ländern auf Dauer unterstützt werden können“.

Neelie Kroes, die EU-Kommissarin für Digitale Agenda, hat damit einen Mann berufen, der sich zuvor für Internetsperren und Vorratsdatenspeicherung eingesetzt hatte. Unverständnis vieler Bezugsgruppen (Netzaktivisten et.al.) war die Folge. Relativ harmlose Kommentare hielten den neuen Berater für den Job in etwa so geeignet wie „Hugh Hefner als Gleichstellungsbeauftragter“. Die Person Guttenberg lenkt damit von den eigentlichen Botschaften der Kampagne ab und gefährdet den Erfolg des Projektes.


Die interessantesten PR-Links des Monats

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