„…Mhhh… da kommt ja eine nette Email rein. Ein tolles Angebot: 10.000 Fans bei Facebook für noch nicht mal 100,- EUR. Ein Schnäppchen. Wenn ich die kaufe, dann sieht mein Unternehmen gleich viel wichtiger und größer aus…“
So oder ähnlich könnte der Gedankengang eines Unternehmers sein, der diese Email erhält:
Diese Email wurde mir von einem Kunden mit der Aufgabe weitergeleitet, unsere Optionen da zu prüfen. Ich habe nicht lange überlegt und dem Kunden geraten, dieses Angebot zu ignorieren.
Denn ich warne ich davor, diese Angebote überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Gefahr des Reputations-Verlustes
Zwar ist die Masse der Fans auf den ersten Blick imponierend. Gerade kleine Unternehmen könnten auf diese Weise einfach ein Image von „Relevanz“ transportieren. Und hoffen, dass sie dadurch Kunden gewinnen können.
Aber sie stehen unter Beobachtung.
Passiv durch die „natürlichen“ Fans. Sie stehen in erster Linie zu ihrem Unternehmen oder ihrem Prominenten aus persönlichen und emotionalen Gründen. Sollten sie erkennen, dass die anderen Fans nicht „natürlich“ sind, kommt es unter Umständen zu der Erkenntnis, dass man als Facebook-Fan wenig Wert ist, wenn diese so einfach gekauft werden können.
Aktiv gibt es zudem genug Beobachter der Unternehmensseiten der Wettbewerber. Denn Analyse-Tools helfen genau zu erkennen, woher die Fans oder Follower eines Accounts kommen. Entsteht ein auffälliges Missverhältnis beispielsweise aus regionalen und internationalen Fans, ist das auffällig und ein Indikator für den Kauf. Sollte sich dort eine kurzfristige Veränderung ergeben, könnten Wettbewerber die Information für eine negative Kampagne aktiv nutzen.
Beides schlägt auf die Reputation eines Unternehmens bei seinen Zielgruppen und weiteren Stakeholdern durch.
Masse ist ungleich Klasse
Und selbst wenn der Kauf von Facebook-Fans kurzfristig niemanden auffallen sollte, was hat eine Unternehmensseite gewonnen?
Nichts.
Denn die gekauften Fans identifizieren sich nicht mit der Marke, dem Produkt oder der Dienstleistung. Sie interagieren nicht und steigern somit nicht die Aktivität einer Unternehmensseite.
Das Ziel des Auftritts bei Facebook ist es zu interagieren und in den Dialog zu treten. Einfach Masse darzustellen ist dagegen kein sinnvolles Ziel.
Klasse einer Unternehmensseite entsteht durch den langfristigen Aufbau einer stabilen und engagierten Fanbasis. Spannende Inhalte und Themen, die Mehrwerte bieten, sind das Stichwort. Einfach ist dieser Weg nicht, aber er bringt die gewünschte Zielgruppe in Kontakt mit dem Unternehmen.
Angebote meist unseriös
Immer wieder erhalten Unternehmen derartige Angebote auch für die Bereiche SEO („Jetzt günstig Backlinks kaufen!“), Content Marketing („Wir bringen sie durch unsere Texte nach vorn!“) oder SEA („Jetzt mit uns Werbung bei Google schalten und immer Nr. 1 ein!“). Diese Angebote sind in der Regel unseriös und nicht die Zeit zum Lesen der Email wert.
Gute Unternehmenskommunikation braucht eine Strategie und einen mittel- bis langfristigen Horizont. Erst so entwickelt sich das notwendige Vertrauen bei den Zielgruppen und damit Mehrwerte für das Unternehmen.
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen mit Scheidtweiler PR, der Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich unterstütze Unternehmen dabei, moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation zu verknüpfen. Dies hilft Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner) zu kommunizieren.
Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinen Profilen bei Google+ und Twitter. Ich studierte in München und Hagen und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Ich habe einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.
Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen.