MBA für Offiziere in BremenDas Projekt MBA für Offiziere geht weiter voran. In der vergangenen Woche war ich bei einem Roundtable des BFD mit Offizieren, die noch aktiv in der Bundeswehr dienen, und Vertretern von Unternehmen in Hamburg.

Der Roundtable liefert dabei die Chance, unmittelbare Fragen zu stellen, ohne in einer Art „Bewerbungsgespräch“ zu sein. Meine ehemaligen Kameraden haben dabei die häufigsten Fragen zum Bewerbungsprozess, zum Lebenslauf und zum Auswahlverfahren gestellt. Daneben spielte das Thema Dienstzeugnis eine große Rolle.

Interessant waren die Antworten der Personaldienstleister: Es komme unbedingt auf die Konsistenz im Lebenslauf an, das Übersetzen des „Bundeswehr-Deutsch“ in eine „zivile“ Alltagssprache und das richtige Vorgehen bei der Suche nach Stellen.

Netzwerk ist alles

Dort habe ich bewußt eine gegenteilige Position bezogen. Meines Erachtens sind diese Dinge wie Lebenslauf, Assessmentcenter oder Suche nach Stellen wichtig, aber viel wichtiger ist das Netzwerk. Die Offiziere meines Jahrgangs, die die besten Positionen bekommen haben, sind über Netzwerke und Kontakte dorthin gekommen. Natürlich muss die Qualität des Lebenslaufes passen. Jedoch ist eine Empfehlung mehr als Gold wert. Denn derjenige, der Personal sucht und eine Empfehlung bekommt, prüft den Lebenslauf auf jeden Fall.

Welche Möglichkeiten gibt es für Offiziere?

Offiziere sind gute Netzwerker innerhalb der Bundeswehr. Allerdings wird es dann meistens etwas dünn, wenn es nach „draußen“ geht. Als aktiver Offizier ist man auf seinen Dienst fixiert. Das habe ich auch selbst erfahren. Jedoch bestehen Möglichkeiten, schon in der Dienstzeit wertvolle Kontakte kennenzulernen. Aus meiner Sicht sind Parteien, die Studentenverbindung oder auch Organisationen rund um die Sicherheitspolitik (Clausewitz-Gesellschaft, Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik) geeignet, um außerhalb der Bundeswehr ein Netzwerk zu spannen. Dabei ist Regelmäßigkeit der Teilnahme eine wichtige Voraussetzung.

MBA als Netzwerk

Darüberhinaus bietet die Teilnahme an einem berufsbegleitendem Studium die Chance, sich aktiv mit Managern in Unternehmen auszutauschen, deren Erfahrungen zu teilen und persönliche Beziehungen aufzubauen. Wichtig ist, dass es sich um ein Präsenzstudium handeln sollte, in dem die Studenten regelmäßig zusammenkommen.

Von den „Oliv“-MBA (Deggendorf, Reutlingen, Kempten) rate ich ab. Dort studiert der Offizier mit Kameraden, die er in der AGA, im OAL, an der OSH, an der UniBw und schließlich im Einsatz kennengelernt haben wird. Es entsteht also kein Netzwerk.

Wenig überraschend sollte das Netzwerk auch dort aufgebaut werden, wo man als Offizier seine zukünfige Karriere sieht. Daher stehe ich auch voll hinter dem MBA-Angebot der Hochschule Bremen (zur Homepage). Dieser berufsbegleitende MBA findet in Präsenzphasen mit anderen Managern aus Unternehmen in Norddeutdeutschland statt. Er bildet ein aktives Netzwerk, das sich nach dem Dienstzeitende bemerkbar macht.

Zuletzt noch: Online spielt Xing eine wichtige Rolle. Ich lade Offiziere gerne ein, sich dort mit mir (Profil) zu vernetzen.


Der Autor Nicolas Scheidtweiler ist ehemaliger Offizier der Bundeswehr. Mehr Informationen über ihn erhalten Sie auf seinem Google+-Profil.