Die Social Media sind heute fester Bestandteil der politischen Kommunikation geworden. Sie bieten politischen Akteuren die Chance, direkt und unter Umgehung des Gatekeepers Journalismus mit ihren Anspruchsgruppen zu kommunizieren. Dadurch besteht die Chance, Bürger zu erreichen, die sonst nicht in Kontakt mit politischen Themen kommen.

Mir ist eine aussagekräftige OECD-Studie in die Hände gefallen. Sie zeigt, inwieweit soziale Medien in den Mitgliedsländern durch Politiker und Institutionen eingesetzt werden und welche Bedeutung das für die politische Inklusion hat.

Bildungsniveau in den Social Media

Relevant ist zu Beginn die Frage, wie die sozialen Netzwerken in den unterschiedlichen Bevölkerungen genutzt werden. Insbesondere Deutschland sticht heraus. Das Artikel-Bild zeigt, dass in nahezu allen Staaten die Bessergebildeten Social Media stärker als die Bürger mit geringerem Bildungsgrad nutzen. In Deutschland dreht sich das Verhältnis um. Hier sind es die weniger Gebildeten, die sich via Facebook etc. informieren. Setzt man nun voraus, dass diese Bürger eben nicht Die Welt, Die Zeit oder die Süddeutsche Zeitung lesen, fehlen auf den ersten Blick Möglichkeiten der Partizipation.

Artikel: Deutsche Social Media-Nutzer sind weniger gebildet - OECD-Studie

Politiker und ihre Organisationen können diese Lücke schließen, wenn sie die sozialen Netzwerken zielgruppengerecht einsetzen. Unter anderem ist es die Form der Darstellung und die Nutzung von Nachrichtenwerten.

Bestätigung des Nachrichtenwertes

Die Studie verdeutlicht: Der persönliche Auftritt eines Politikers in den Social Media wirkt stärker als der Auftritt der Organisation, die er vertritt. Das bestätigt die Theorie des Nachrichtenwertes. Menschen folgen eher Menschen als einer abstrakten Organisation. Der Nachrichtenwert „Persönlichkeit“ ist essentiell in den sozialen Netzwerken.

Einzelne Politiker können durch die sozialen Netzwerke bestimmte Ziele erreichen: Eine höhere Popularität oder die Unterstützung für ihre Sache, hilfreich ist beispielsweise ein sympathischer Blick hinter die Kulissen.

Regierungsorganisationen tun sich gemäß der Studie schwerer. Denn unklar ist oft, inwieweit ein bestimmtes Ziel erreicht werden kann: So stehen Service-Leistungen, Image-Faktoren, Bereitstellen öffentlicher Informationen oder allgemeine Bürger-Beratung auf den Agenden der unterschiedlichen Länder.

Ziele von Politik in den Social Media - OECD-Studie

Organisationen müssen daher besondere Wege gehen, um Facebook, Twitter und Co. zielgerichtet zu nutzen.

Deutsche Bundesregierung geht neue Wege

Ein gutes Beispiel, wie Social Media den politischen Dialog stimulieren kann, findet sich seit kurzem bei der Bundesregierung. Sie setzt dabei auf die Nachrichtenwerte Persönlichkeit und Nähe. Auf der Facebook-Seite geht Regierungssprecher Steffen Seibert im Video auf Kommentare und Fragen der Nutzer ein:

Fragen an den Regierungssprecher – Steffen Seibert antwortet.Die erschütternde Flugzeug-Katastrophe #4U9525: Warum reisen Politiker zum Unglücksort? Behindern sie dort nicht die Bergungskräfte? Sie haben gefragt – Regierungssprecher Steffen Seibert beantwortet diese und weitere Fragen:

Posted by Bundesregierung on Sonntag, 29. März 2015

Social Media könn(t)en Politik besser vermitteln

Insgesamt ist die politische Kommunikation in den Social Media noch nicht am Ende Ihrer Entwicklung. Es gibt Unsicherheiten im Einsatz der unterschiedlichen Kanäle und inwieweit insbesondere Regierungsorganisationen unterschiedliche Ziele erreichen können.

Andererseits ergeben sich Chancen, einen inklusiveren politischen Dialog zu führen. Regierungen und Politiker können durch Crowdsourcing neue Ideen für ihre Politik erhalten und stärker auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen. Das führt langfristig zu einer stärkeren Bindung und eine Belebung der Demokratie.

Quelle:
Mickoleit, A. (2014), “Social Media Use by Governments: A Policy Primer to Discuss Trends, Identify Policy Opportunities and Guide Decision Makers”, OECD Working Papers on Public Governance, No. 26, OECD Publishing. Download unter: http://www.oecd-ilibrary.org/governance.

Über Scheidtweiler PR

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen mit Scheidtweiler PR, der Content Marketing-Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich unterstütze Unternehmen dabei, moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation zu verknüpfen. Dies hilft Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner) zu kommunizieren.

Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinen Profilen bei Google+ und Twitter. Ich habe in München und Hagen studiert und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Innerhalb meines Lehrauftrages an der Hochschule Bremen unterrichte ich Studenten zu PR-Konzeption und Medienplanung.

Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen.