Die Online-Auftritte der großen Medien wie Bild, Focus, Spiegel und Welt spielen eine immer größere Rolle für die Reputation und die Finanzierung des Journalismus. Insbesondere das Teilen von Artikeln und Beiträgen in den sozialen Netzwerken entsteht der notwendige Traffic, um Werbeeinnahmen zu generieren.
Die Studie „Development of the Social Network Usage in Germany since 2012“ der TU Darmstadt zeigt, wer gerade die Nase vorn hat. Sie untersucht die Top 15 Nachrichtenportale. Insgesamt haben die Empfehlungen seit Beginn der Studie zugenommen. Facebook, Twitter und Google Plus spielen damit nachweislich eine Rolle für die Information und Meinungsbildung der Menschen.
Bild ist Nummer 1
Gewinnerin des Jahres 2015 ist wie schon 2014 Bild.de mit 24,5 Millionen Empfehlungen. Auf Platz 2 und 3 folgen Focus Online (22,1 Mio.) und Spiegel Online (20,1 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr gab es damit Verschiebungen: Focus von Platz 4 auf 2, Spiegel von Platz 2 auf 3. Den stärksten Abfall hat Zeit.de von Platz 3 auf 6. Nicht mehr in den Top 10 ist Stern.de, neu vertreten ist das Handelsblatt.
Facebook ist Mainstream
Im Verhältnis der sozialen Netzwerke liegt Facebook mit 94 Prozent (2014: 91 Prozent) der geteilten Artikel weit vorn, abgeschlagen folgt Twitter mit 3,5 Prozent (2014: noch 6,9 Prozent). Google Plus liegt inzwischen knapp dahinter. 2,3 Prozent nutzten in 2015 das Netzwerk, um Artikel zu teilen. Facebook ist damit ein Mainstream-Medium.
Emotionale Nachrichtenwerte
Inhaltlich zeigt die Studie eine wesentliche Veränderung. Es ging im Jahr 2015 in den Social Media weniger um bunte Themen als um Politik, Wirtschaft und die alles überlagernde Flüchtlingskrise. Das bestätigt die Nachrichtenwert-Theorie. Nutzer teilen und diskutieren besonders persönliche Themen werden in den Social Media: Emotionen stehen im Vordergrund. Bild mit ihrer Text- und Themenauswahl trifft diesen Ton genau.
- Quelle: statista.de
- Studie: „Development of the Social Network Usage in Germany since 2012“ der TU Darmstadt
- Zeitraum: 2015
- Design: Untersuchung von 487.000 Artikel der 15 erfolgreichsten Nachrichtenportale
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