In meinen Gesprächen mit Journalisten erlebe ich es immer wieder, dass bestimmte Erwartungen an PR-Berater und Pressesprecher seitens der unterschiedlichen Medien bestehen. Dazu gehört es u.a. schnell und umfänglich Informationen aus der Organisation und dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Aber auch von Seiten der PR-Berater gibt es Erwartungen, um die gemeinsame Arbeit für die Öffentlichkeit zu optimieren.

Rolle des Journalismus - Scheidtweiler PR - Quelle: MHMK, statista
Daher begebe ich mich als PR-Berater heute mal auf dünnes Eis. In diesem Blog-Artikel möchte ich drei Wünsche an Journalisten äußern.

Hintergrund ist, dass Pressearbeit im Gegensatz zu den anderen Kanälen wie Social Media oder der Homepage einen besonderen Wert hat: Jemand unabhängig anderes (der Journalist, sic!) berichtet über die Organisation oder das Unternehmen und stellt es in einen eigenen Kontext. Dadurch kann die Zielgruppe (der Leser) ein höheres Vertrauen in die erhaltenen Informationen setzen (siehe auch meinen Artikel zum Thema Pressearbeit).

1. Wunsch: Beachtet die journalistische Darstellungsform!

Als aufmerksamer Leser bin ich leider gerade in Zeitungen immer wieder verwundert, wenn ich Artikel lese. Es kommt immer mehr zur Durchmischung journalistischer Darstellungsformen. Eine Tatsache in einer Meldung oder einem Bericht wird oftmals mit der persönlichen Meinung durchsetzt. Das erhöht das Misstrauen gegen die Tatsachen. Die Glaubwürdigkeit ist aber das höchste Gut des Journalismus. Daher sollte jede Redaktion zumindest versuchen, die Form zu wahren: Ein Kommentar ist ein Kommentar, ein Bericht ein Bericht.

2. Wunsch: Berichtet akademisch genau!

Leider ist das ein Thema, dass zu meiner Kündigung des Abonnements der Welt am Sonntag geführt hat. Leser und Hörer wollen eine professionelle Berichterstattung, auch wenn Journalisten natürlich nicht jedes Feld im Detail kennen müssen. Jedoch sollten Kompetenzen in der Gesetzgebung von Bundestag und Bundesrat auch der richtigen Institution zugeschrieben werden. Oder es gilt, genau zu erklären, woraus sich die Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers speist. Dazu waren die Journalisten leider nicht in der Lage. Aber es ist der Anspruch von den Lesern und Hörern. Wenn dieser Anspruch nicht erfült wird, leidet – was sonst – die Glaubwürdigkeit. Denn wer Fehler schon bei solchen grundsätzlichen Punkten macht, könnte erst recht Fehler in der tiefergehenden Recherche machen.

3. Wunsch: Legt die milieuspezifischen Scheuklappen ab!

Journalisten gehören, wie jeder anderen Bürger auch, bestimmten Milieus an. Diese speisen sich aus Familie, Ausbildung und Interessensgebieten. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht an der „linken Journaille“ herumkritteln, die auch in Studien beschrieben wird. Es ist mir persönlich egal, ob Journalisten sich eher links oder rechts sehen. Mein Wunsch ist es einfach, dass Journalisten sich auch außerhalb dieser Milieus bewegen und so Kontakte und Ideen für ihre Arbeit bekommen, um ein möglichst objektives Bild der Wirklichkeit darzustellen. Journalisten, die in ihren Beiträgen, immer wieder ihre politische Position verdeutlichen, verlieren an – siehe oben – der Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit. Über deren Artikel wird gesagt: „Ist eh klar, was der schreibt!“

Resümee

Journalisten sind für mich als Bürger und auch als PR-Berater ein wichtiger Bestandteil unseres demokratischen und freien Systems. Dazu müssen sie meines Erachtens jedoch ihre Rolle als unabhängige Makler für die öffentliche Meinungsbildung unbefangen wahrnehmen. Journalisten bleiben dann auch für die Public Relations von Organisationen und Unternehmen ein wichtiger Ansprechpartner.

Ein Journalist, der als erweiterter Pressesprecher fungiert, verliert seine Glaubwürdigkeit.


Für weitere Informationen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation und Medien steht Ihnen Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Wir helfen Ihnen, neue Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+, Pinterest und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit strategisch zu verknüpfen. Dies hilft Ihrem Unternehmen effizient und kostensparend zu kommunizieren. Aus unserer Sicht muss Public Relations dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine langfristige, kreative und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Unsere Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland.

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