In diesem Monat vor zehn Jahren habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Nach 13 Jahren als Offizier der Bundeswehr und einem kurzem Ausflug in die Konzernwelt, war das eine weiße Landkarte.

In einer kleinen Serie stelle ich meine Meilensteine, Erfahrungen und Fehler vor. Hier beschreibe ich meine Motivation.

Formell passte die Vorbereitung mit Studienabschlüssen, Führungserfahrung, Methodenkompetenz und Fachwissen. Aber was völlig fehlte, war das Wissen um den Wert der eigenen Fähigkeiten für die Kunden.

Das erste Angebot war ein unfassbarer Witz. 25 Euro die Stunde für die Umsetzung von Maßnahmen wäre selbstausbeuterisch gewesen. Und ich habe die 19% Umsatzsteuer inkludiert. Zum Glück hat die Kundin das Angebot nicht angenommen:

Das erste Angebot von Nicolas Scheidtweiler vom 26. Juli 2011.

Rudimentäres Marketing

Die Webseite war rudimentär und ein Baukastensystem von 1&1. Ich hatte keine Ahnung, was ich anbieten kann und was der Markt benötigt.

Das Gespräch bei der Vorstellung war recht kurz. Ich konnte nicht verkaufen und den Nutzen formulieren. Die Kundin hat mich nicht ernst genommen, obwohl ich schon damals im Anzug aufgetreten bin. Der Preis war einfach zu niedrig.

Facebook war Neuland

Zudem war Facebook und die sozialen Medien noch Neuland.

Weltweit hatte das Netzwerk im Juli 2011 „nur“ 750 Millionen Nutzer (2021: ~3 Milliarden), in Deutschland rund 15 Millionen (2021: ~ 32 Millionen).

Nur wenige Unternehmen hatten verstanden, dass der Dialog auf Augenhöhe mit Kunden, Bewerbern etc. notwendig ist. Die symmetrische Kommunikation löste Ängste aus. Begriffe wie Web 2.0 / Web 3.0Prosument wurden zwar bekannter in der Branche, waren aber noch nicht in der Praxis angekommen.

Dafür hatte ich einen Blog-Artikel geschrieben. Er hatte seinerzeit viele Zugriffe und sollte dieses Neuland der PR erläutern: www.scheidtweiler-pr.de/public-relations/oeffentlichkeitsarbeit/grunighunt.

Die Frage war immer: Wenn wir uns da präsentieren, dann können die uns auch kritisieren, oder? Und gegen diese Sorge mussten wir damals wiederholt arbeiten.

Layout des Angebots

Das Angebot sah schon fast aus wie heute. Es gab noch keine IBAN und ich habe mein Privatkonto genutzt. Zudem war meine private Steuernummer auf dem Briefbogen.

Das Logo hatte schon die Anmutung des aktuellen Logos. Orange als Farbe der Kommunikation und grau für die Sachlichkeit waren unbewusst eingeflossen. Welche Ideen es für das Logo gab, erzähle ich in einem nächsten Beitrag.


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