Zuletzt habe ich an einem interessanten Vortrag bei den Wirtschaftsjunioren in Bremen zum Thema Crowdfunding  teilgenommen. Meine Erwartung war zu hören, dass sich der Aufwand finanziell gelohnt habe, um ein Unternehmen mithilfe freiwilliger Spender aufzubauen. Das war jedoch nicht das Fazit des Vortrages. Der Redner machte deutlich, dass es im Nachhinein nur ein PR-Instrument war.

Die „Crowd“ ist ein immer wichtigerer Faktor für Unternehmen geworden. Zum einen als Crowdsourcing in den Social Media. Dort lassen sich Erkenntnisse über die Zielgruppen gewinnen und auch gelegentlich Produkte durch die Beteiligung der Fans optimieren (klappt aber nicht immer).

Zum anderen lassen sich aber auch Projekte oder neue Produkte durch die Crowd finanzieren, das sogenannte Crowdfunding.

Crowdfunding als Idee zur Finanzierung

Das letztere Ziel verfolgte der Bremer Kevin Windhorst als er das Projekt „Jake loves Cake“ ins Leben rief. Für den Zeitraum von knapp einem Jahr entstand so der erste Cupcake-Shop in der Hansestadt. Der Referent umriss in dem Vortrag seine Geschäftsidee und zeigte auf, wie er Crowdfunding als Methode zur Mittelgewinnung einsetzte. Dabei ging er auch auf die Kommunikation ein, die sich an seiner Low- bzw. No-Budget-Strategie orientierte.

Kevin Windhorst kam als begeisterter Cupcake-Bäcker die Idee, einen Shop in Bremen zu gründen. Dabei wollte er nicht auf eigene Mittel zurückgreifen, sondern wählte bewusst den Weg des Crowdfunding. Dabei ging es nicht rein ums Spendensammeln, er wählte als Ergänzung das Merchandising. Fans der Idee konnten durch den Erwerb von T-Shirts die Gründer unterstützen. Jedoch konnten im Zeitraum des Projekts nur 3.000,- EUR eingeworben werden. Was unter den Erwartungen lag.

Der Referent begründete den finanziellen Misserfolg damit, dass es sich bei „Jake loves Cake“ um ein kommerzielles Projekt handelte. Spender in Deutschland seien naturgemäß auf die Unterstützung nicht-kommerzieller Organisationen eingestellt.

Interessant war die Buchung, da die deutschen Steuergesetze das Crowdfunding nicht vorsehen. Die Spenden mussten daher mit einem Abschlag von 19 Prozent für die Umsatzsteuer gebucht werden.

PR war ein Erfolg für Kevin Windhorst

Im Gegensatz zum Finanziellen steht der Erfolg der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Thema Crowdfunding in Zusammenhang mit der Existenzgründung stieß bei den unterschiedlichen Medien (u.a. Pro7, RTL) auf große Resonanz. Die Idee war neu und ein Crowdfunding ein Trendthema, das Projekt entsprach damit den Nachrichtenwerten. Dadurch erfuhr der Laden eine hohe Öffentlichkeit.

Daneben setzte Kevin Windhorst die sozialen Netzwerke und insbesondere Facebook (zur Seite) zur Kommunikation ein. Er setzte auf das Thema Nähe, in dem er Bremen in den Fokus rückte und die fertigen Produkte und neuen Kreationen direkt vorstellte. Damit schuf er eine niedrige Kontaktschwelle.

Jedoch war der Aufwand für Facebook ziemlich hoch. Denn viele Arbeitsschritt sollten für Käufer wie Spender dokumentiert werden.

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit führte nicht nur zu mehr Nachfrage nach den Cupcakes, aber auch von potentiellen Investoren. Diese konnten sich zwar eine Spende nicht vorstellen, hatten aber eine feste Renditeerwartung.

Fazit: Crowdfunding bedeutet Aufwand

Crowdfunding ist relativ aufwändig. Will man es nutzen, sollte man sich im klaren sein, welche Ziele man erreichen möchte. Nur in seltenen Fällen bringt es für Unternehmen unmittelbare finanzielle Mehrwerte. Dafür auf der anderen Seite eine gewisse Öffentlichkeit, die der Bekanntheit, dem Image und damit dem Absatz zuträglich ist.


Für weitere Informationen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation steht Ihnen Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Wir unterstützen Sie darin, neue Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit strategisch zu verknüpfen. Dies hilft Ihrem Unternehmen effizient und kostensparend zu kommunizieren. Mehr Informationen über den Agentur-Inhaber Nicolas Scheidtweiler erhalten Sie auf seinem Google+-Profil.