Gerne verweise ich bei Kunden, die Veröffentlichungen planen, auf das Longtail-Prinzip. Denn dieses Prinzip beantwortet die Frage nach Reichweiten und Zielgruppen von Themen und Botschaften.

Zwar steht der Wunsch, es mit einer Veröffentlichung in ein Leitmedium wie Spiegel oder Faz zu schaffen, bei den meisten Kunden ganz oben, jedoch ist der Aufwand für eine derartige Veröffentlichung recht hoch und bringt nur bedingt den erwünschten Erfolg.

Pressearbeit - Das Longtail-Prinzip - Scheidtweiler PR

Zum einen bekommen diese „großen“ Medien sehr viele Anfragen, die alle ihre Berechtigung haben. Daher findet ein klares Aussieben nach Relevanz statt. Grundlage ist der Nachrichtenwert. Bei Spiegel, Die Zeit und den anderen Medien spielen gerade global-nationale Themen, die einen gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Bezug haben, eine Rolle.

Diese Nachrichtenwerte erfüllen jedoch nur die wenigsten Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen. Hier kann es höchstens gelingen, die eigene Botschaft in einen größeren Kontext zu setzen. Jedoch wird diese dann verwässert.

Der Longtail bietet Chancen

Eine Alternative zum Ansprechen der Leitmedien ist es, gezielt und skalpellartig die für die definierte Zielgruppe relevanten Medien auszuwählen.

Die Grafik des Longtail-Prinzips verdeutlicht das. Zwar ist im linken Bereich der Kurve eine Masse an Veröffentlichungen in den großen Medien möglich, diese ist jedoch oft zu unspezifisch. Die Botschaft erreicht nur zu einem Teil die definierten Zielgruppen.

Im rechten Bereich der Kurve sinken zwar die Resultate, jedoch erreichen Meldungen und Nachrichten die interessierten Öffentlichkeiten. Diese nehmen die Informationen bewusst wahr und können darauf reagieren, zum Beispiel durch den Kauf eines Produktes. Im weitesten Sinne kann durch den Einsatz des Longtail-Prinzips ein gewisses Community-Building erreicht werden, wenn man genau diese spezialisierten Interessengruppen zielgenau bedient.

Social Media: Das gleiche Prinzip

Ein Beispiel in den Social Media in der Abstufung des Longtail kann sich so darstellen:

Im rechten Bereich der Kurve finden sich öffentliche Beiträge beispielsweise bei Google+ oder der Facebook-Fanpage, im mittleren Bereich Beiträge in den Communitys (Gruppen) und für selektierte Kreise. Im rechten Bereich schließlich die eigene Community-Seite, die unmittelbar vom Unternehmen für diese Zielgruppe betrieben wird und unabhängig von den Social Media-Plattformen ist.

Bosch macht das mit seiner Community-Seite (www.1-2-do.com) vor.

Fazit

Durch die Berücksichtigung des Longtail-Prinzips können Unternehmen Ressourcen gezielter einsetzen, um ihre Zielgruppen optimal zu erreichen. Gerade in spezialisierten Themenfeldern ist das von Bedeutung. Zwar ist eine Veröffentlichung in den großen Leitmedien ein tolles Ergebnis, transportiert aber unter Umständen die Botschaft nur eingeschränkt, da der Kontext viel weiter gewählt werden muss.


Aktuelle Informationen über den Autor Nicolas Scheidtweiler erhalten Sie auf seinem Google+-Profil. Er studierte in München und Hagen und arbeitet seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Nicolas Scheidtweiler hat einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.

Für weitere Informationen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation steht Ihnen Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Die Agentur unterstützt ihre Kunden, neue Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter und Co.) und Mobile Marketing mit den klassischen Kommunikationskanälen (Pressearbeit, Events etc.) strategisch zu verknüpfen. Dies hilft Unternehmen effizient und kostensparend zu kommunizieren.