„Gauck fordert von Merkel Klartext in der Krise“ – das ist die Schlagzeile von spiegel.de am heutigen Wochenende. Im ZDF-Sommerinterview (Sendetermin 8. Juli 2012, 19:10 Uhr) wünscht der Bundespräsident, dass die Politik und insbesondere Angela Merkel genau beschreiben, was die derzeitige Krise und die damit verbundenen Maßnahmen wie ESM, ESFS, Eurorettung etc. für Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands hat.
In den Augen Gaucks sei dies mühsam und es koste Energie, die Probleme und Herausforderungen sehr offen zu benennen.
In unserem Blog stellen wir die PR-Instrumente der Bundeskanzlerin zusammen. Falls uns etwas entgangen sein sollte, bitten wir gerne um Ergänzungen. Wir fokussieren uns in diesem Blog auf die direkte PR der Bundeskanzlerin. Neben dieser greift Angela Merkel natürlich auf die Plattformen der Bundesregierung zurück.
Öffentlichkeitsarbeit
Zwar heißt es, die Rede sei das schärfste Schwert des Bundespräsidenten, aber das gilt nicht minder für die Bundeskanzlerin. Sie ist zwar keine große Rednerin, erreicht aber dadurch die Wähler in kleineren Gruppen als mit den Massenmedien direkt: Reden.
Sommerfeste und Sommerreisen sind feste Bestandteile der Public Relations der Bundeskanzlerin. Hier hat sie die Chance Face-to-Face-Kommunikation zu betreiben.
Pressearbeit
Die Pressearbeit wird am stärksten von der Bundeskanzlerin genutzt. Journalisten können Themen transportieren und u.U. besser erklären. Dies bestätigt die Rolle der Massenmedien, Bindeglied zwischen Regierenden und Regierten zu sein. Zwei wesentliche Aspekte spielen eine Rolle: Der regelmäßige Versand von Pressemitteilungen und als das stärkste Instrument Pressekonferenzen, das der Bundeskanzlerin zur Verfügung steht. Ein dritter Weg der Pressearbeit sind Bildtermine vor Ort. Wie beispielsweise 2007 in Kabul (s. Bild).
Online PR
Obligatorisch ist heutzutage die Website von Unternehmen und Institutionen. Sie ist auch bei der Bundeskanzlerin der Heimathafen der Kommunikation. Auf www.bundeskanzlerin.de finden sich alle Informationen rund um Themen des Bundeskanzleramtes.
Videopodcast: „Die Kanzlerin direkt“ heißt der wöchentliche Podcast. Hier erklärt sie etwas „staatstragend“ ihre Themen und ihre Beweggründe. Darin enthalten ist auch immer wieder ein Appell an die Bürgerinnen und Bürger, für Europa, Demokratie et.al. einzustehen. Der Podcast wird wiederum bei www.youtube.com/bundesregierung genutzt.
Social Media
Twitter: Angela Merkel twittert zwar nicht selbst. Das übernimmt quasi der Regierungssprecher Steffen Seibert. Ihm kann man unter dem Profil @regsprecher folgen. Er nutzt das Werkzeug intensiv um neue Zielgruppen zu erreichen.
Facebook: Das Bundeskanzleramt hat eine richtig schlechte Seite. Dafür hat Angela Merkel ihre eigene Seite: www.facebook.com/AngelaMerkel – die ist aber auch nicht gut gemacht, nicht personalisiert und emotionalisiert. Im Prinzip werden nur Inhalte gespiegelt. Das sollte man nicht tun.
Youtube: Wie beschrieben werden die Podcasts für Youtube genutzt. Eine gut gemachte virale Kampagne war „Die Kanzlerin antwortet“. Hier konnten Bürgerinnen und Bürger Fragen einreichen und ranken. Diese wurde dann mehr oder minder frei beantwortet. Aber schaut selbst: Teil 1.
Andere Plattformen wie Google+, Pinterest etc. lassen wir an dieser Stelle außen vor, da sie eine doch noch untergeordnete Rolle in der PR von Regierungsorganisationen sprechen.
Fazit
Wir finden, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel schon sehr gut die Instrumente der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einsetzt. Gerade die klassischen Werkzeuge wie Pressearbeit und web 1.0 (Website) nutzt sie hervorragend. Im Bereich Social Media ist noch Nachholbedarf. Gerade die Facebook-Seite könnte zum Erklären der großen Sachverhalte intensiver genutzt werden. Hier wäre es auch möglich im Sinne der symmetrischen Kommunikation Stimmungen und Meinungen der Zielgruppe „Wähler“ aufzufangen.
Bei den Inhalten mangelt es an der Schwerpunktsetzung: Wie Bundespräsident Gauck würden wir konkretere Aussagen zu den Themen erwarten, die Deutschland betreffen. Merkel ist zwar in den Grundsätzen aufgestellt, drückt sich aber vor den klaren Aussagen. Dies ist politisch eine Stärke, in der Kommunikation eine Schwäche.
Für weitere Fragen steht Ihnen Scheidtweiler PR gerne zur Verfügung. Wir helfen Ihnen, neue Kanäle wie Social Media und Mobile Marketing mit der klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit strategisch zu verknüpfen. Dies hilft Ihrem Unternehmen effizient und kostensparend zu kommunizieren. Public Relations muss dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden.
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