Bei Twitter habe ich zwei interessante Beiträge zur Dominanz von Facebook, Amazon, Google und Apple gefunden. Diese Beiträge beschäftigen sich mit der Frage, welche Gefahren aus dieser Dominanz resultieren und welche Konsequenzen daraus für uns als Nutzer, aber auch für die Unternehmen selbst resultieren. Die Frage lautet: Zensur oder nicht Zensur im Internet?

Während der Ursprungsartikel der Zeit sich reisserisch über das Thema äußert und die Gefahren und Risiken betont, ist die Replik des Bloggers Felix Victor Münch eher sachlich anzusehen. Ich halte beide Artikel für lesenswert. Hier der jeweilige Anfang:


Vier Sheriffs zensieren die Welt

Wie Apple, Facebook, Amazon und Google dem Internet ihre Gesetze aufzwingen.

Die Antworten sind beängstigend: Alles sei bloß »ein Test«. Oder: »Statistik. That’s all.« So fertigen sonst Herrscher ihre aufgeregten Untertanen ab: Macht euch keine Sorgen. Ihr braucht nichts zu wissen. Wer fragt, der stört.

Genau dann aber muss man sich Sorgen machen. Große Sorgen.

Ein Test. Statistik. Das waren Reaktionen eines Mitarbeiters von Facebook gegenüber kritischen Mitgliedern des Sozialen Netzwerks. »Blockwart 2.0« und »stasimäßig, das Ganze« hatten sie geschimpft, weil Facebook sie über ihre Bekannten ausfragte. Den Computersystemen von Facebook waren zuvor nämlich etliche Nutzer aufgefallen, die anscheinend Pseudonyme statt ihrer richtigen Namen verwendeten. Nun entspricht es aber nicht der Geschäftsphilosophie des Hauses, dass seine Mitglieder Geheimnisse haben. Also ließ Facebook vor wenigen Wochen seine Software den Bekanntenkreis der Verdächtigen ausfindig machen und dort nachfragen: »Ist dies der wahre Name deines Freundes?«

Ein Test? Was für ein Test? Ob Menschen bereitwillig ihre Freunde verraten, wenn eine Software sie dazu auffordert?

Facebooks Schnüffelei ist nur ein Fall von vielen, in denen führende Konzerne den Internetnutzern mit fragwürdigen Methoden ihre Regeln aufzwingen. Etwa zeitgleich verweigerte Apple die Freigabe für ein satirisches Spiel, das Frederic Jacobs aus San Francisco für das iPhone programmiert hat. Es heißt Angry Syrians und kritisiert in bunter Comic-Optik das brutale Regime von Präsident Baschar al-Assad. Warum es bei Apple nicht erscheinen durfte? Weil es angeblich »diffamierend oder beleidigend« gewesen sei, berichtet der Programmierer.

Apple unterdrückt eine politische Meinungsäußerung. Wie oft wohl noch?

Weiterlesen

Die ZEIT zensiert die Welt

Es folgt ein spontaner, runtergeratterter Ausbruch eines mittlerweile vom teils bodenlosen zweifelhaften inhaltlichen Niveau der ZEIT frustrierten Abonnenten und angehenden Journalisten:

Ja, es ist möglich, Kritik an Google, Amazon, Apple und Facebook zu äußern. Es ist sogar berechtigt. Aber nicht so. Die ZEIT macht es jedem Konzernsprecher viel zu einfach, den gesamten Auftakt zur angekündigten „losen Folge von Artikeln in verschiedenen Ressorts, die sich in den kommenden Wochen mit den Netzkonzernen befassen“, als lückenhafte und widersprüchliche Panikmache abzutun.

Schon die Überschrift „Vier Sheriffs zensieren die Welt“ (UPDATE 6.8.: jetzt, leicht verändert, auch online)  ist so reißerisch, dass es schwer vorstellbar ist, dass es überhaupt möglich ist, sie durch den Text zu decken. Aber gut.

Der Einstieg mit einem Facebook-Stasi-Vergleich lässt schlucken. Facebook hat vor wenigen Wochen User gefragt, ob Freunde ihre echten Namen angegeben haben. Facebooks Begründung: Ein Test. Statistik. Die ZEIT fragt knallhart nach: „Ein Test? Was für ein Test? Ob Menschen bereitwillig ihre Freunde verraten, wenn eine Software sie dazu auffordert?“ Nein, liebe ZEIT. Wohl eher für den ersten Quartalsbericht. Es ist nämlich durchaus von Interesse für die Aktionäre, wie viele User gefaked sind. Dass die Methode nicht sonderlich geschickt war, ist diskutabel. Aber wer sich in einem Netzwerk anmeldet, das laut AGB Klarnamen verlangt, läuft eben auch Gefahr gelöscht zu werden.

Weiterlesen

Ich kann nur hoffen, dass der Markt diese Zensur zu verhindern weiß. Dann nämlich, wenn neue Unternehmen sich mit besseren Angeboten an die Nutzer wenden.


Für weitere Informationen steht Ihnen Scheidtweiler PR gerne zur Verfügung. Wir helfen Ihnen, neue Kanäle wie Social Media und Mobile Marketing mit der klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit strategisch zu verknüpfen. Dies hilft Ihrem Unternehmen effizient und kostensparend zu kommunizieren. Aus unserer Sicht muss Public Relations dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur dadurch kann der Kommunikationserfolg erreicht werden.

Mehr Informationen über den Autor Nicolas Scheidtweiler erhalten Sie auf seinem Google+-Profil.