Verlage stehen generell vor der Herausforderung, wie sich in Zeiten veränderter Lesegewohnheiten alte Zielgruppen binden und neue Zielgruppen erschließen können. Leser nehmen immer weniger Print-Produkte an. Dabei geht es auch um die Einbindung neuer Kommunikationsinstrumente.
Das Thema ist vor diesem Hintergrund auch für die PR-Branche interessant. Ich freue mich, dass sich Henrik Nitsche vom Walhalla Fachverlag aus Regensburg Zeit genommen, mir einige Fragen zu beantworten. Der Walhalla Fachverlag wurde 1949 in Regensburg gegründet und ist insbesondere durch seine Loseblatt-Sammlungen für den Öffentlichen Dienst und die Bundeswehr bekannt.
Herr Nitsche, Zeitungs-Verlage spüren die abnehmende Leserschaft, gilt das auch für Sie als Spezial-Verlag?
Zeitungen, die vor allem aktuelle Nachrichten publizieren, konkurrieren mit den noch schnelleren digitalen Medien und verlieren deshalb Leser. Wir als Fachinformationsanbieter bearbeiten komplexe Sachverhalte und bereiten diese praxisorientiert auf. Dies setzt uns deutlich von den Zeitungen ab. Wir müssen vor allem auf die Veränderungen in unserer Kundenstruktur reagieren: Arbeitsplätze werden zusammengelegt, der Kostendruck in Behörden und Institutionen steigt.
Ihre Titel richten sich insbesondere an Führungskräfte, den öffentlichen Dienst, soziale Institutionen und die Bundeswehr – inwieweit hat sich der Informationsbedarf verändert?
Der Bedarf nach Information ist nach wie vor da, nur äußert er sich anders. Ein erster Überblick ist via Internet schnell vorhanden. Unser Schwerpunkt liegt aber auf der geprüften Fachinformation, die auch in wichtige Gesamtzusammenhänge gesetzt wird. Diese Qualität erhalten sie im kostenfreien Web so nicht.
Welche Herausforderungen kommen auf einen mittelständischen Verlag in den nächsten Jahren zu?
Es muss gelingen, bei den Kunden als zuverlässige Marke präsent zu bleiben und dem geänderten Informationsverhalten der Zielgruppen gerecht zu werden.
Welche Rolle spielt die zunehmende Digitalisierung?
Die digitalen Informationskanäle, online, mobile, Social Media etc. ermöglichen es uns, unsere Inhalte noch besser nutzbar zu machen. Hervorragende Suchfunktionen in Online-Datenbanken, Querverweise auf weiterführende Literatur, direkt ausfüllbare Checklisten, Apps für Smartphones und Tablets und vieles andere mehr können wir für unsere Kunden entwickeln und anbieten. Bereits jetzt bieten wir schon eine Vielzahl von digitalen Produkten – vor allem Datenbanken, EBooks und Apps an – und bauen diese digitalen Angebote kontinuierlich weiter aus.
Wie werden Sie Ihr Portfolio ausrichten?
Immer auf den Kunden. Der Austausch mit unseren Zielgruppen ist uns sehr wichtig, deshalb bauen wir den Kontakt in die Zielgruppen immer weiter aus. Neben den direkten und aktuellen Kundenwünschen ist es aber auch wichtig, Trends frühzeitig zu erkennen und dazu ein Verlagsprogramm auf- beziehungsweise auszubauen. Hier haben wir bereits einige „Zukunfts-Felder“ identifiziert und bauen diese strukturiert aus. Die Medienformen gestalten wir gleichfalls aus. Neben dem klassischen Print entwickeln wir immer mehr digitale Anwendungen, aber auch Fort- und Weiterbildungsangebote für die einzelnen Branchen.
Herr Nitsche, vielen Dank für das Gespräch!
Henrik Nitsche studierte Sozial- und Geschichtswissenschaften in Bielefeld und Basel. Nach verschiedenen beruflichen Stationen als Journalist und wissenschaftlicher Mitarbeiter heuerte er 2012 als Lektoratsassistent im Walhalla Fachverlag an. Heute ist er verantwortlich für den Programmbereich Sicherheit und Bundeswehr. Dazu zählt im Schwerpunkt die Produktentwicklung.
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen mit Scheidtweiler PR, der Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich unterstütze Unternehmen dabei, moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation zu verknüpfen. Dies hilft Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner) zu kommunizieren.
Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinen Profilen bei Google+ und Twitter. Ich studierte in München und Hagen und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Ich habe einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.
Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen im Bereich B2B.