Die Studie, die heute Vormittag in mein Postfach trudelte, führte zu angeregten Diskussionen im Büro – sind Marketing-Manager durch die Digitalisierung wirklich verunsichert? Meine tendenzielle Antwort war eher nein. Die Erfahrungen des Digitalisierungs-Experten Steffen Wienberg sagten eher ja. Aber woran hapert es? Und wie profitieren Marketing- und PR-Beratungen – die Übergänge sind inzwischen fließend – davon?

Dass es zu immer schnelleren Veränderungen in der Unternehmenskommunikation im Zuge der Digitalisierung kommt, ist eine Binsenweisheit. Während ich für meinen Teil eher die Chancen sehe und gerne schnell für meine mittelständischen Kunden adaptieren möchte, besteht auf Seiten der Unternehmen tatsächlich etwas Skepsis. Weniger Verunsicherung.

Die Studie stellt fest, dass „Themen, an denen sich Deutschlands Marketing-Manager derzeit am stärksten die Zähne ausbeißen, zumeist digital geprägt sind. Auf den ersten drei Plätzen rangieren: Reaktionsschnelle im Online-Marketing, Messbarkeit von Erfolg im Online-Marketing sowie die Steigerung der Akzeptanz digitaler Strategien im Unternehmen.“

Die Grafik zeigt die Implikationen der Digitalisierung auf die Haltung der erfahrenen Marketing-Manager. Aus meiner Sicht das keine Herausforderungen, sondern Chancen. Insbesondere die Messbarkeit, die Datennutzung und die Prognose von Maßnahmen profitieren von der Digitalisierung. Das Multi-Channel-Publishing bedeutet dagegen eine höhere Komplexität für Abteilung. Hierin besteht sicherlich eine Herausforderung. Aber die Chancen überwiegen, zum Beispiel durch Blogger Relations.

Was ist die digitale Herausforderung für Marketing-Verantwortliche - PR-Blog, Grafik: Nextbrand und Gedankenfabrik

Frage 1: Wenn Sie die folgenden Themen betrachten, wie groß ist die damit verbundene Herausforderung für Sie als Marketing-Verantwortlicher?


Begleitung und Anleitung gesucht

Bei meinen Kunden sehe ich kaum Angst. Eher die Skepsis, welches Marketing-Instrument, welche Vorteile bringt. Aufgabe der Berater ist es, Klarheit in diese neue Welt zu bringen. Nach Aussage der Studie kommt es weiterhin auf das fachliche Können an. Das strategische und konzeptionelle Verständnis ist Basis dazu. Das iterative Vorgehen mit Analyse, Strategie, Umsetzung und Evaluation gewinnt an Relevanz.

Digitale Unterstützungswünsche für Marketing-Verantwortliche - PR-Blog, Grafik: Nextbrand und Gedankenfabrik

Frage 6: Wie oft kommt es in den folgenden Situationen vor, dass Sie sich Unterstützung durch einen „Sparringspartner“ wünschen?


Empathie und Erfahrung gefordert

Wenn schon das Vertrauen in die Instrumente nicht da, muss sich das Vertrauen zwischen Berater und Kunde entwickeln. Die Digitalisierung erfordert noch mehr Empathie in die Bedürfnisse des Kunden. Insbesondere die Honorar-Modelle müssen sich der Beratung anpassen.

Diese Veränderung stelle ich derzeit auch fest. Große feste Budgets für alle Arten der Unternehmenskommunikation werden weniger. Kunden möchten Leistungen dagegen kurzfristig abrufen.

Studie zur Digitalisierung zeigt relevante Beratungsaspekte für Unternehmenskunden von Marketing-Agenturen - PR-Blog, Grafik: Nextbrand und Gedankenfabrik

Frage 7: Angenommen, Sie hätten die Möglichkeit, zur Unterstützung Ihrer Tätigkeit externe Beratung in Anspruch zu nehmen. Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Aspekte?


Chancen für Berater

Drei Chancen ergeben sich für PR- und Marketing-Berater aus der Studie:

1. Fachliches Know-how erhöhen!

Berater sollten noch mehr Erfahrung in ihrer Profession sammeln. Gute PRler kennen und nutzen die unterschiedlichen Kanäle. Sie sollten nach Innovationen suchen und an den Trends bleiben. Dadurch entwickeln Sie die notwendige Souveränität, um Marketing-Managern auf Augenhöhe zu begegnen und langfristig zusammenzuarbeiten.

2. Vertrauen Sie Ihrem Kunden!

Kunden suchen Sympathie und Vertrauen in die Kompetenzen der Berater. Das ist aber keine Einwegstrasse. Auch Berater müssen Vertrauen in ihre Kunden entwickeln. Neue Honorar-Modelle bedeuten nicht zwangsläufig eine Hire-and-Fire-Mentalität. Geschäftliche Beziehungen bleiben weiterhin stabil. Immerhin hat der Kunde Sie gebucht.

3. Sparringspartner werden!

Lösen Sie sich vom operativen Denken in der konkreten Kommunikation. Ergänzen Sie Ihr Fachwissen mit Coaching- und Mentoring-Kompetenz. Fühlen Sie sich ein und finden Sie gemeinsame Lösungen mit Ihren Kunden. Hierdurch entstehen erst reelle Mehrwerte für den Manager.

Wie bewerten Sie die Ergebnisse der Studie für Ihre Arbeit?
Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Über die Herausgeber

Die Nextbrand Markenberatung steht für Strategien und praxisorientierte Lösungen im Bereich der kanalübergreifenden Markenführung. Geschäftsführer Ralf Klein-Bölting war in leitenden Funktionen für namhafte Markenartikel-, Handels- und Dienstleistungs- und E-Commerce Unternehmen wie Otto, Deutsche Bahn, Tchibo und Mars / Effem tätig. Die Gedankenfabrik entwickelt Konzepte und Content Strategien für digitale Kommunikation. Gründer Karl Krainer schöpft aus Erfahrungen u.a. bei Google und Ebay und begleitet Unternehmen beim Übergang von der Off- in die Onlinewelt.

  • Studie: Online-Interviews mit 105 Marketing-Verantwortlichen in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern
  • Erhebungszeitraum: IV. Quartal 2015
  • Quelle: Nextbrand Markenberatung und Gedankenfabrik
  • Grafik: Nextbrand Markenberatung und Gedankenfabrik

Über Scheidtweiler PR

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen mit Scheidtweiler PR, der Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich unterstütze Unternehmen dabei, moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation zu verknüpfen. Dies hilft Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner) zu kommunizieren.

Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinen Profilen bei Google+ und Twitter. Ich studierte in München und Hagen und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Ich habe einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.

Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen.