Ich bin enttäuscht. Zumindest war ich das anfänglich. Mit Vorfreude hatte ich mich zur Bloocon-Konferenz 2014 in Münster angemeldet. Der Veranstalter Bloofusion ist Herausgeber von Suchradar. Einem tollen on-offline Magazin zu SEO, SEA und SEM.

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Daher fuhr ich heute mit großen Erwartungen zum Gut Havichhorst bei Münster.

Die Bloocon-Agenda

Die Tagesordnung beinhaltete alle Aspekte des Suchmaschinenmarketings. Neben den technischen Aspekten SEO und SEA ging es auch um Multimedia-Ansätze und das Content Marketing. Gerade die letzten beiden Aspekte sind für einen PR-Berater von Bedeutung, da sie die Schnittstelle zwischen der klassischen und der Online PR bilden.

Inhaltliche Mängel

Die Referenten stellten jeweils ihre Themengebiete vor und präsentierten sich auf diese Weise als Experten. Jedoch konnten die Referenten von Bloofusion nicht alle Antworten im Detail bearbeiten.

Zwei Experten Antworten greife ich heraus:

1. Flankierender Themen-Blog

Im vergangenen Jahr habe ich für einen Kunden einen flankierenden Blog entwickelt. Dieser dreht sich nicht um das Produkt, sondern um praktische Hinweise der Zielgruppe des Produktes. Ab und an erfolgt in den Artikeln ein Hinweis auf das Produkt. Vom Bloofusion-Team wollte ich wissen, ob das Vorgehen sinnvoll im Rahmen der SEO ist. Der Referent hielt meine Frage für eine gute Idee, konnte mir aber sonst nicht weiterhelfen. Ich nehme es als Kompliment.

2. Personalisierte Google+-Domain

Als Betreiber von Google+-Unternehmensseiten meiner Kunden stehe ich vor einem Problem. Wie ich vor gut einem halben Jahr berichtete, können Google+-Nutzer eine personalisierte Domain anlegen. Problem ist das Suffix „de“. Die Domain sieht damit nicht schön aus. Ich hatte gehofft, hier eine konkrete Antwort auf der Bloocon zu erhalten. Aber der Referent konnte mir nicht weiterhelfen. Trotz dass ich einen Kunden habe, der dieses Suffix nicht hat. Warum habe ich heute nicht rausbekommen.

Gute Analyse von SEO-Best Practice

Die einleitenden Vorträge waren sehr lahm. Herauszuheben sind dann die folgenden Vorträge von Andreas Schülke und Markus Hövener. Die Referenten stellten SEO- und Content Marketing Best-Practice-Beispiele vor.

Ich stimme absolut zu, dass Coca Cola und die Rügenwalder Mühle tolle Inhalte haben. Es gilt Relevanz mit Nähe zu verbinden. Eine inzwischen übliche Kombination in der Online PR.

Wichtig und wenig überraschend: Auch in der SEO heißt es „Denke an Zielgruppe!“. Gerade Minderheiten können so gut zur SEO beitragen. Ein etwas erheiterndes Beispiel ist das spezielle Reiseangebot von Dertour für Homosexuelle. Dertour’s beste Seite auf der Homepage ist tatsächlich dertour.de/gaytravel. Diese trägt zur Gesamtoptimierung bei.

Daneben sind lokale Aktionen und vertikale Entitäten tolle Instrumente der SEO. Zudem ist die Marke (Brand) nicht mehr entscheidend. Es ist zwar ein Signal unter vielen. Das Gesamtbild muss stimmen.

Unsicher bin ich bei der Aussage, ob Website-Betreiber für die SEO auch mal über andere Themen schreiben sollen. Aus PR-Sicht verwässert das jedoch die Positionierung.

Überblick Google Analytics

Etwas flach war dann wieder der Vortrag zu Google Analytics. Aus meiner Sicht ein wesentliches Instrument, um die Wertschöpfung in der Kommunikation zu messen. Deutlich wurde erneut, dass Google Analytics das Web-Analyse-Programm Nummer 1 ist. Es bietet einen sehr guten Leistungsumfang kostenlos. Gerade die individuellen Berichte und Alerts helfen, die Kommunikation online zu optimieren und frühzeitig Krisen (Shitstorms) zu erkennen. Jedoch vergaß der Referent die Nachteile zu erwähnen und gab wenig Einblick in die praktische Anwendung. Denn Datenschützer lehnen Google Analytics grundlegend ab.

PLA als Option für den Einzelhandel

Ein schöner neuer Einblick für mich waren die Hinweise zu Product Listing Ads, kurz PLA. Eine Information, die zwar aktuell keine Relevanz für meine Kunden hat. Aber bei Bedarf kann ich mein neu erworbenes PLA-Wissen sicherlich einsetzen.

Das Beste zum Schluss

Der letzte Referenten-Block war das Highlight. Das Bloofusion-Team bot sehr gute Hinweise für die tägliche Arbeit. Maik Bruns erläuterte die On Page-Optimierung und die Canonical Tags. Als Instrument empfiehlt er unter anderem das Programm Screaming Frog SEO Spider. Positiv überraschend für mich war der Hinweis auf die Bing-Webmaster-Tools. Denn diese nutze ich schon lange zur Ergänzung meiner eigenen Online PR.

Bei Adwords sollte sich jeder Nutzer den Begriff modifiziert weitgehend passende Keywords merken. Denn diese erlauben eine weiterführende Abdeckung von Suchanfragen. Ein Beispiel „+pr+bremen+agentur“. Damit würde alles abgedeckt. erinnert etwas an den Boolschen Operator. Adwords ist aber eine Experten-Aufgabe. So nebenbei geht das nicht.

Auswahl der empfohlenen Programme auf der Bloocon:

Screaming Frog SEO Spider für die Canocial Analyse
alert.io für Alarme bei Erwähnungen
Conversocial zum Monitoring der eigenen Social Media-Plattformen
Hyper Alerts auch für Beobachtung fremder Seite

Fazit zur Bloocon 2014

Anfänglich war ich enttäuscht über die Allgemeinplätze der Referenten. Extrem wurden die Denglisch-Auswüchse. Unter anderem gehörte „Anfangs-Mover-Advantage“ dazu. Im Laufe der Bloocon nahm das Seminar Fahrt auf. Die Dozenten brachten sehr gute und konkrete Hinweise zu Suchmaschinenmarketing und Content Marketing.

Mit dem Team von Bloofusion bin ich einer Meinung: SEO und Content Marketing bedeutet kontinuierliche Arbeit. Für meine Agentur nehme ich gute Ideen mit nach Bremen.

Aber im nächsten Jahr komme ich erst um 11!

 

 

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