In der letzten Woche haben wir das Key Leader Engagement als Teil der PR vorgestellt. Überraschend waren die vielen unterschiedlichen Reaktionen auf den Blog-Artikel. Bei Facebook, Xing, aber auch im persönlichen Gespräch wurde ich auf das Key Leader Engagement angesprochen.

Verschiedene Vorschläge für eine deutlichere, in den westlichen PR-Kontext passende, Begrifflichkeit wurden vorgeschlagen, u.a. Lobbying oder Opinion Leader Engagement. Der treffendste Vorschlag Top Stakeholder Engagement kam vom Management Consultant Sebastian Knepper.

Der treffendste Vorschlag Top Stakeholder Engagement kam vom Management Consultant Sebastian Knepper

Sebastian Knepper


Mit ihm haben wir das folgende praxisnahe Interview geführt:

Herr Knepper, das Key Leader Engagement kennen Sie aus Ihrem Arbeitsbereich als Top Stakeholder Engagement. Wie setzen Sie dieses in Ihrer Arbeit um?

Beim Top Stakeholder Engagement geht es in meinen Projekten darum, dass Image eines Projekts, eines Produkts oder auch einer Führungsperson bei wesentlichen Entscheidungsträgern positiv zu entwickeln oder auszubauen. Mit dem Imagegewinn verbindet sich die Zielsetzung, die Unterstützung für ein Thema dauerhaft zu erlangen.

Wie würden Sie das Key Leader Engagement von Ihrem Aufgabenbereich unterscheiden?

Es gibt eine ganz wesentliche  Differenzierung. Key Leader Engagement und Top Stakeholder Engagement unterscheiden sich in der Frage: Ist die Person, an die man sich wendet, demokratisch-politisch oder rechtlich-formal legitimiert? Der Key Leader ist weder das eine noch das andere. Er oder sie ist zumeist der informelle Führer einer Gemeinschaft.

Was bedeutet das für Ihre Arbeit?

Aus dieser notwendigen Differenzierung ergeben sich Unterschiede in der Herangehensweise. Ein Key Leader ist unter Umständen schwierig zu ermitteln, insbesondere im interkulturellen Kontext, wo andere kulturelle Regeln und Normen gelten. Den Key Leader müssen Sie also zuerst einmal ermitteln. Den Top Stakeholder finden sie im Zweifel sofort im Geschäftsbericht oder in der Zeitung.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Top Stakeholder Engagement?

Zunächst gilt es die Bekanntheit für ein Thema zu steigern und dabei einen positiven Eindruck und ein gutes Image zu erzeugen. Diese sind sicher immer verschiedentlich wertvoll und damit das primäre Ziel des Top Stakeholder Engagements. Für mich geht es im Fokus darum, bei den wichtigen Entscheidungsträgern eine solide Basis für die weitere Zusammenarbeit zu legen. Dieses Fundament kann in der Zukunft hilfreich sein. Das kann z.B. eine offenere Einstellung zu einer Transformation bedeuten und damit einen Veränderungsprozess deutlich vereinfachen und beschleunigen.

Worin bestehen die größten Herausforderungen?

Ganz besonders bei den Top Stakeholdern sind Chance und Zeitfenster für einen Imageausbau sicher sehr eng. Da gilt es zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtige Botschaft zu senden. Im alltäglichen Stress von Top Managern ist die Aufmerksamkeitsspanne für ein exklusives Thema meistens begrenzt. Top Stakeholder sind ihren gesamten Arbeitstag über gefordert, hochkonzentriert und verantwortungsbewusst zu handeln. Deswegen ist es die große Herausforderung beim Top Stakeholder Engagement auf den Punkt, kurz, knapp und zielgruppenspezifisch zu kommunizieren. Da kommen im optimalen Fall der ideale Zeitpunkt, die zielgenaue Sprache, der richtige Kanal und eventuell die richtige Person zusammen.

Herr Knepper, vielen Dank für das Gespräch.

 

Über Sebastian Knepper

Sebastian Knepper ist Kommunikationsexperte. Als Management Consultant berät er Kunden und insbesondere Führungskräfte in Großprojekten zu Fragen der Projektkommunikation, Marketing und Positionierung des Vorhabens innerhalb der Unternehmen. In Transformationen begleitet er professionell die Schnittstelle zwischen Change Management, Kommunikation und Marketing. Der Wirtschaftspädagoge, Radiojournalist und MBA-Absolvent war zuvor als Führungskraft der Bundeswehr und beratend in den Krisengebieten dieser Welt, so zuletzt in Afghanistan, unterwegs. Eine aktuelle Veröffentlichung zum Nutzen von Social Media in Unternehmen können Sie hier lesen.

Sebastian Knepper steht Ihnen über sein Profil bei Xing für weiterführende Fragen zur Verfügung.

Ein Beispiel für das Top Stakeholder Engagement ist die Öffentlichkeitsarbeit von Roland Berger zur Gründung einer europäischen Ratingagentur (zum Podcast).

Über Scheidtweiler PR

Für weitere Informationen steht Ihnen Scheidtweiler PR, Agentur aus Bremen, gerne zur Verfügung. Ich helfe Ihnen, moderne Kanäle wie Social Media (Facebook, Twitter, Google+ und Co.) und Mobile Marketing mit der klassischen Unternehmenskommunikation zu verknüpfen. So kommunizieren Unternehmen und Organisationen effizient und kostensparend mit ihren Zielgruppen (Käufer, Interessenten, Anwohner).

Zusätzliche Anregungen zu Public Relations, Marketing und Unternehmenskommunikation erhalten Sie auf meinem Google+-Profil. Ich studierte in München und Hagen und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen und Bereichen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Verknüpfung von praktischen Erfahrungen mit einem Theorie-Fundament. Ich habe einen Lehrauftrag für Medientheorie an der Hochschule Bremerhaven.

Aus meiner Sicht muss PR dauerhaft und kontinuierlich gestaltet werden. Nur durch eine dauerhafte, ideenreiche und seriöse Partnerschaft kann der Kommunikationserfolg erreicht werden. Meine Kunden sind mittelständische Unternehmen aus Bremen und Norddeutschland. Ich fokussiere insbesondere auf die technologie- sowie die wirtschaftsnahen Branchen.