Die Dachzeile des Artikels von Anneli Botz lautet: „Überstunden, Lügen, Arschlöcher“. Das ist eine klare Ansage. Und sie räumt in dem Artikel mit der „Hölle“ Medienbranche auf. Irgendwie ist PR ja auch ein Teil dieser „Hölle“. Und die Berufseinsteiger stehen vor derselben Herausforderung, die die  junge „Kollegin“ eben nicht gemeistert hat.

Ich komme nicht umher, den Artikel von Anneli Botz zu kommentieren, denn der subjektive Eindruck schädigt das Bild einer ganzen Branche.

Sechseinhalb Jahre Studium?

Anneli Botz hat, wie sie schreibt, sechseinhalb Jahre für ihr Studium gebraucht. Das ist oberhalb der Regelstudienzeit. Sie hat damit nur knapp 44 Prozent mehr der Zeit benötigt, die ein anderer Student für einen Magister braucht. Was kann ein Arbeitgeber daraus schließen? Keine Zielorientierung? Keine Selbstdisziplin? Vielleicht beides. Für mich als jemand, der eine derartige Absolventin einstellen könnte, wäre diese überlange Studienzeit schon ein K.O.-Kriterium. Daher sollte Anneli Botz für die Chance, sich als Praktikantin üben zu dürfen, dankbar sein.

Harter Wettbewerb?

Der Wettbewerb in den Medienbranchen ist hart. Woher kommt das? Es gibt sehr viele Studiengänge, die für Jobs in dieser Branche qualifizieren. Wichtig ist es daher Erfahrungen in der Arbeit zu sammeln, um dann erfolgreich zu sein. Und da es mehr Bewerber als Arbeit gibt, gilt es sich in gewisser Weise anzupassen. Das scheint Anneli Botz allerdings weniger zu gelingen. Denn die Dachzeile ihres Artikels ist wohl bezeichnend für das Verhalten als Praktikantin. Wer so schreibt, spricht auch so. Und wer so spricht, mit dem arbeiten Kollegen nicht gerne zusammen und dem gibt ein Vorgesetzter auch weniger Hilfestellungen. Vielleicht lässt er so eine Praktikantin auch bewusst allein, weil sie sich nicht helfen lassen möchte.

Wenig Geld?

1.000,- Euro für eine Vier-Tage-Woche ist tatsächlich nicht viel Geld in absoluten Maßstäben. Aber man darf nicht vergessen, dass auch der Arbeitgeber in Anneli Botz investiert hat. In ihrem Artikel behauptet sie zwar, sie habe völlig autark gearbeitet. Aber wir alle, die mal ein Praktikum durchlaufen haben, wissen, dass man sich und seine Arbeit zu dieser Zeit überschätzt hat. Mit einigen Jahren dazwischen weiß ich, dass ich bei weitem nicht so produktiv war, wie ich dachte. Das wird Anneli Botz auch irgendwann erkennen. Sie ist in einer Ausbildungsphase, in der es weniger auf das Geld als auf das Sammeln von Wissen ankommt.

Ruhiger werden, Anneli Botz!

Nach diesem zickigen Backfisch-Wutausbruch kann ich nur hoffen, dass Anneli Botz wieder in die Spur kommt und die Gegebenheiten annimmt wie sind: Sie hat lange für ein wenig qualifizierendes Studium gebraucht. Der Wettbewerb in der Branche ist hart, da es so gesehen keine klaren Einstiegsmöglichkeiten gibt. Und zuletzt Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Daher sollte sie sich etwas zurücknehmen, wenn sie in der „Hölle“ Medienbranche bleiben möchte. Alternativen mit mehr Gehalt und geregelteren Arbeitszeiten lehnt sie offensichtlich ab. Denn dort gibt es keine heißen Hipster zum Interview auf der Fashion Week.

Beruflich viel Erfolg auf Deinem weiterem Werdegang, Anneli!

Edit: Hier geht es zur Analyse des Themas.

 

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