Sehr geehrte Damen und Herren,

„Krisen sind ein Fest der PR“ ist schon harter Tobak von mir. Und vielleicht etwas überzeichnet.

Auf der anderen Seite: In keiner anderen Phase eines Unternehmens kommt der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eine so große Rolle zu. Sie hilft dabei, akut die relevanten Informationen zu kommunizieren. Sie stellt mittelfristig die Reputation des Unternehmens wieder her oder zu erhält sie.

Krisen-PR wenn die Hütte brennt

Krisen als Risiko für Unternehmen

Krisen bergen große Risiken für Unternehmen. Das fängt klein an, kann aber auch gewisse Größen erreichen. In meiner Arbeit der vergangenen Jahre als PR-Berater habe ich über Einbrüche in Büros mit dem Diebstahl von Hardware und Daten über falsch lancierte Meldungen an Medien über Produktionsausfälle hinzu internen Arbeitskämpfen einige Krisen begleitet.

Aus diesen Krisen können sich Umsatzeinbußen, Verlust von Mitarbeitern und Kunden oder politische Sanktionen ergeben. Daher gilt es für Unternehmen schnell und entschieden gegenzusteuern.

Klares Vorgehen in der Krise

Zu Beginn geht es darum, alle Fakten und Informationen über sich und die Zielgruppen auf den Tisch zu bekommen. Das tut meinen Auftraggebern manchmal weh, wenn ich journalistisch nachbohre. Ab und an ist dann auch der Therapeut in mir gefordert, wenn es ans Eingemachte geht.

Dann erfolgt das Abwägen zwischen den Möglichkeiten. Die Grundregel lautet: Alle Infos an die Zielgruppen in den relevanten Kanälen zu kommunizieren. So öffnet man den Deckel und der Dampf entweicht aus dem Kessel. Er explodiert nicht mit einem noch größeren Knall.

Kurzfristig treten dann immer noch negative Effekte auf, aber mittelfristig hilft dieses Vorgehen in der Krisen-PR die Reputation wiederherzustellen.

Krisen-PR als positive Aufgabe

Meine Erfahrung zeigt: Die Kommunikation in diesen Krisen unterscheidet sich aus Sicht der PR-Manager und -Berater positiv für die Arbeit. Es sind vor allem vier Aspekte, die Krisen-Projekte von herkömmlichen Kooperationen unterscheidet.

  • Enge Anbindung: 
    In Projekten der Krisen-PR sind die Kommunikatoren enger Bestandteil des Teams. Wenn Geschäftsführer oder Manager die PR-Abteilung sonst oft nachrangig und als verlängertes Sprachrohr einbinden, sitzt sie hier an der Quelle und trägt wesentlich zur Entscheidungsfindung bei. Insbesondere in Fragen der Nachrichtenwerte (Was ist das?) wächst der Einfluss der PR.
  • Entscheidungsfreude: 
    Während in manchen Kommunikationsprojekten Entscheidungen vertragt oder hinausgezögert werden (sichtbar an den verschobenen oder ausgefallenen PR-Meetings), sind die jetzt Termine fix und ausführlich. Kein Beteiligter in der Krise kann eine Entscheidung vermeiden. So oder so muss kommuniziert werden. Langfristige Diskussionen um den heißen Brei erhöhen das Folgerisiko der Krise. Texte und Bilder werden nicht lange abgewogen, sondern im Vertrauen auf die Fähigkeiten der PR freigegeben.
  • Wertschätzung: 
    Positiv ist die Ernsthaftigkeit, mit der die PR aus dem operativen Geschäft in einer Krise betrachtet wird. Entscheider, Geschäftsführer und Manager nehmen den Wert der Kommunikation für das Image und Reputation des Unternehmens wahr. In Teilen sind sie dankbar dafür, dass das Beziehungsmanagement zu den unterschiedlichen Zielgruppen professionell gestaltet wird.
  • Ressourcen: 
    Nicht zuletzt stehen in der Krise mehr Ressourcen zur Verfügung. Hier verschiebt sich das Input-Outcome-Verhältnis (Was ist das?) der Kommunikation. Personeller, finanzieller und zeitlicher Einsatz erhöht unmittelbar die Chance, Umsatzeinbußen zu verringern oder zu vermeiden. Das bedeutet für PR-Manager, dass sie weniger unter Argumentationszwang stehen und sich auf sinnvolle Maßnahmen konzentrieren können.

PR wirkt präventiv

Auch wenn Krisen für die PR-Manager und -Berater eine erfüllende Aufgabe sind – soweit muss es nicht kommen. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wirkt auch präventiv nach innen und außen. So vermeiden Sie das Risiko von Krisen und den hohen Aufwand und den Stress, der sich daraus ergibt.

Mein Rat an Sie als Unternehmer: Binden Sie Ihre Unternehmenskommunikation immer in Entscheidungsprozesse ein. Sie hat dann ein klares Bild und kann Ihnen frühzeitig beratend zur Seite stehen.

Für Fragen, Tipps und Anregungen schreiben Sie eine Email an scheidtweiler@consus-marketing.de.

Mein Team und ich stehen Ihnen persönlich zur Verfügung.

Ihr

Nicolas Scheidtweiler


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