Sehr geehrte Damen und Herren,

nach einem meiner letzten Vorträge über das Corporate Blogging bin ich erneut gefragt worden, warum ein Unternehmen überhaupt einen Blog (oder News-Bereich) benötige. Es gäbe doch mit Facebook, Twitter und Whatsapp tolle andere Plattformen. Das würde doch reichen.

Natürlich gab es auch Fragen zur Organisation, zur Technik, zur Darstellung und zu den personellen Ressourcen für das wichtigste Instrument der Unternehmenskommunikation. Und immer wieder kommt der Satz: Wir haben keinen Blog (keine News) auf der Webseite. Denn wir wissen nicht, was wir erzählen sollen.

Wer gewinnt? Der eigene Blog! PR-Newsletter 08/2018

Wer gewinnt? Der eigene Blog!

Gründe für den eigenen Blog

Bevor ich in einem nächsten Artikel zeige, wo Sie Ideen für Ihren Blog finden, begründe ich zunächst warum der Blog der wichtigste Kommunikationskanal ist. Viel wichtiger als Facebook, Instagram, Whatsapp, Pressearbeit, Werbung, Ambient Media etc.p.p.:

  • Inhalte:
    Das Unternehmen ist Herrin der Inhalte. Es entscheidet, über was in welcher Form gesprochen wird. Abgesehen von klaren rechtlichen Rahmenbedingungen wie Persönlichkeitsrechten, Urheberrecht, Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, Strafrecht (Verleumdung etc.) besteht für den Blog das Recht der freien Meinungsäußerung (mehr zu Recht und PR hier). Politische Trends, wie in unterschiedlichen sozialen Netzwerken aktuell zu sehen, haben eine geringere Auswirkung.
    So können Hersteller in fremden Plattformen auf ein Kommunikationshindernis stoßen. Dazu zählen zum Beispiel aus Sicht einer bestimmten Partei unethische Produkte (Tabak, Alkohol, Dieselfahrzeuge, Zucker und Fett etc.). Aber auch Verstöße gegen die kulturelle Basis eines Netzwerks („Nippelgate“ etc.) können zum Löschen von Inhalten führen. Davor schützt nur der eigene Blog.
  • Datensicherheit und -schutz:
    Das Unternehmen ist Eigentümerin der Inhalte und entscheidet über die Dauer der Nutzung. Soziale Netzwerke kommen und gehen. Auch Facebook bleibt nicht ewig. Ein Netzwerk, das verschwindet, nimmt die Arbeit mehrerer Jahre mit. Zu sehen an studivz oder wer-kennt-wen. Ein Blog schützt auch vor Hypes in den sozialen Medien. Er bleibt immer da und erzählt die Story des Unternehmens.
    Der Datenschutz entspricht dem Standard des Unternehmens. Er wird nicht durch Dritte aufgeweicht. Wie bei Cambridge Analytica und Facebook geschehen. Auch werden die Daten nicht für weiterführende Zwecke wie Werbung fremder Produkte – auch der Konkurrenz – genutzt.
  • Darstellung und Optik:
    Auf fremden Plattform unterliegt die Kommunikation bestimmten Design-Richtlinien. Die Seite sieht innerhalb des sozialen Netzwerks immer ähnlich aus. Es gibt nur punktuelle, individuelle Unterscheidungsmöglichkeiten, siehe Facebook, Youtube, Twitter etc.
    Dazu kommt eine festgelegte Textlänge wie bei Twitter. Oder auch die Nutzung bestimmter Dateiformate, wie Video oder Audio. Nicht alles lässt sich gleichermaßen darstellen. Der eigene Blog ermöglicht das, ggf. durch ergänzende Plugins.
  • Suchmaschinenoptimierung:
    Jede Veröffentlichung im Blog führt zur Stärkung der Position in unterschiedlichen Suchmaschinen. Zwar liefern soziale Netzwerke Inhalte einer Seite bei Fans und Abonnenten aus. Diese sind aber nicht immer dauerhaft interessiert. Sucher über Google, Bing, Yahoo oder welche Suchmaschine immer, haben den Wunsche bestimmte Informationen zu gewinnen. Die Motivation, sich mit einem Produkt oder Dienstleistung auseinanderzusetzen ist höher.
  • Conversion:
    Letztlich kommt der Leser, Seher oder Hörer direkt auf die Seite des Unternehmens. Er verbleibt auf dieser eigenen Plattform. Das Unternehmen hat die Möglichkeit, die Conversion und den Sales Funnel klarer zu definieren und umzusetzen und zu testen. Ebenso besteht durch unterschiedliche Analyse-Tools die Option eine größere Auswahl an Informationen über Besucher des Blogs zu gewinnen.

Offensichtlich beziehe ich hier klar Stellung für den eigenen Blog. Es gibt auch gute Gründe für den Einsatz der Social Media und anderer Plattformen im Marketing-Mix. Meines Erachtens ist der Corporate Blog aber der Hub der Informationen eines Unternehmens. Je nach ergänzendem Netzwerk handelt es sich dann um spezifische Kommunikationsbedürfnisse der einzelnen Nutzer. Ein Redaktionsplan hilft bei der Koordination.

Grundsätzlich garantiert den Erfolg die fundierte Planung: Was will ich als Unternehmen mithilfe meines Corporate Blogs und mit externer Unterstützung erreichen? Die Ziele sind vielfältig, genauso wie die redaktionelle Umsetzung und Struktur.

Für Antworten, Tipps und Anregungen schreiben Sie eine Email an scheidtweiler@consus-marketing.de.

Mein Team und ich stehen Ihnen persönlich zur Verfügung.

Ihr

Nicolas Scheidtweiler


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